Tigerschutz seit über 40 Jahren
Viele Erfolge, die bisher im Tigerschutz erzielt werden konnten, sind auf Aktionen von Umweltschutzorganisationen wie dem WWF zurückzuführen die sich bereits seit über 40 Jahren auf diesem Gebiet engagieren. Im folgenden sind einige Aktionen aufgelistet, die in verschiedenen Tigerregionen einen wichtigen Bestandteil der Tigerschutzarbeit und den Grundpfeiler erzielter Erfolge bilden:
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Unterstützung der Behörden bei der Ausweisung von Schutzgebieten
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Verbinden vorhandener Schutzgebiete durch „grüne Korridore“. Gibt es diese Korridore nicht, so wird zwischen den inselartig verteilten Habitaten der Kontakt zwischen den Tiger-Populationen erschwert oder verhindert.
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Erhalt des Lebensraumes: Durch die Rodung grosser Waldflächen zum Zweck der landwirtschaftlichen Nutzung wurde der Lebensraum des Tigers in den vergangenen 150 Jahren um 93% reduziert.
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Stoppen der Wilderei: Insbesondere die grosse Nachfrage nach Tigerprodukten in der traditionellen asiatischen Medizin macht das Wildern von Tigern zu einem lukrativen Geschäft. Mittlerweile haben Staaten wie China bei Androhung hoher Strafen den Einsatz von Tigerbestandteilen in Medikamenten verboten.
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Miteinbeziehen der Menschen in den Schutz der Tiger: In Indien erhielten Menschen, deren Vieh einem Tiger zum Opfer fiel, beispielsweise eine Entschädigung. Wer nahe an der Grenze zum Reservat lebt und dessen Naturgüter nutzt, wird bei der Entwicklung alternativer Einkommensquellen zum Beispiel im Tourismus unterstützt. Der WWF arbeitet auch in vielen Projekten daran, der einheimischen Bevölkerung in Tigerregionen die Bedeutung der Grosskatze als schützenswerten Teil ihrer Heimat näherzubringen – mit der man zudem über naturnahen Tourismus Geld verdienen kann. In der Amur-Region zum Beispiel wurde ein spezieller Tiger-Lehrplan entwickelt und von mehr als 200 Lehrern vermittelt.
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Zusammenarbeit mit der Industrie: So versucht der WWF beispielsweise, die Papierindustrie dazu zu bewegen, keinen Zellstoff aus Raubbau an Tropenwäldern zu verwenden.
Das Engagement zum Tigerschutz zahlt sich aus
Zahlreiche Erfolge konnten bereits erzielt werden und dem Weiterbestehen des Tigers neue Hoffnung geben:
- Im November 2012 hat die russische Regierung auf Betreiben der Naturschutzorganisation WWF einen neuen Schutzkorridor für wandernde Tiger im Grenzgebiet zu China eingerichtet. Der Sredneussuriisky-Schutzkorridor in der Provinz Primorje wird das russische Sikhote-Alin- Gebiet mit dem chinesischen Wandashan-Gebirge verbinden – zwei Regionen, in denen der Amur-Tiger beheimatet ist. Dies stellt einen weiteren grossen Erfolg für die Tigerschutzbemühungen dar, da nur so eine genetisch vielfältige und zukunftsfähige Population an Amur-Tigern erhalten werden kann.
- In Kambodscha wurde im letzten Jahr ein neues Schutzgebiet ausgewiesen
- Anlässlich des Internationalen Tages des Tigers am 29. Juli 2013 teilte die nepalesische Regierung mit, dass aktuellen Bestandsschätzungen zufolge der Tigerbestand seit 2009 um etwa 60 Prozent auf knapp 200 Tiere erhöht werden konnte. Dieser Anstieg wird sowohl auf ein tatsächliches Anwachsen der Tigerzahl, aber auch auf verbesserte Zählmethoden zurückgeführt.
- Erhebungen des WWF im thailändischen Kuiburi-Nationalpark an der Grenze zu Myanmar zeigen, dass der Tigerbestand dort stabil ist. Spuren lassen darauf schließen, dass die Großkatzen ihr Territorium seit 2006 sogar ausgedehnt haben.
- Im Russischen Fernen Osten werden etwa 2,5 Millionen Hektar Wald als FSC Flächen in Tiger-Lebensräumen in den kommenden Jahren zertifiziert sein.
- Der WWF konnte die Urwälder um den Fluss Bikin für 49 Jahre pachten. Das bringt gleich zweifachen Gewinn: Zum einen behält damit der Amurtiger seinen Lebensraum, und zum anderen können die Ureinwohner der Region, die Udege und Nanai, in ihrer Heimat bleiben und weiter entsprechend ihrer jahrhundertealten Kultur leben.
- In Indien gibt es eine Vielzahl von Tigerprojekten, und die jüngste Tigerzählung zeigt, dass in fast allen indischen Gebieten die Tigerpopulation steigt.
- In Indien wurden 39 Tigerreservate etabliert mit weiteren bis zu acht Reservaten in unterschiedlichen Stadien der Ausweisung. Rund die Hälfte aller wildlebenden Tiger weltweit befindet sich in Indien.
Ein Meilenstein in der Geschichte des Tigerschutzes gelang Ende 2010
In St. Petersburg einigten sich Staatspräsidenten und Minister aller 13 Tiger-Verbreitungsländer auch auf Initiative des WWF darauf, die Zahl von etwa 3.200 Grosskatzen in freier Wildbahn bis 2022 zu verdoppeln und dafür mehr als 300 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Unter anderem sollen isolierte „Lebensrauminseln“ durch Waldkorridore miteinander verbunden werden. Der WWF wird die Umsetzung kritisch begleiten und mit eigenen Projekten alles daransetzen, dass dieses Ziel erreicht wird.
Quelle: WWF