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Hilfe für den Indochinesischen Tiger

Das wichtigste Verbreitungsgebiet der Tiger, die in freier Wildbahn in Thailand leben, befindet sich im sogenannten Western Forest Complex. Dieses Waldgebiet ist ein Mosaik aus miteinander verbundenen Schutzgebieten im Westen Thailands an der Grenze zu Myanmar. Die zwölf Nationalparks und sieben Wildschutzgebiete des Komplexes bilden auf einer Fläche von 18.730 Quadratkilometern eines der größten zusammenhängenden Waldschutzgebiete Südostasiens. In etwa 130 der noch verbleibenden 196 Indochinesischen Tiger leben in diesem Gebiet. Die Nationalparks Mae Wong, Khlong Lan, Khlong Wang Chao und Umphang bieten dem Tiger einen besonders gut geeigneten Lebensraum, um dort die thailändische Tigerpopulation wiederaufzubauen. Gemeinsam mit der zuständigen nationalen Behörde, dem Department of National Parks, Wildlife and Plant Conservation (DNP), und dem WWF hat sich die "A World for Tigers" Stiftung das Ziel gesetzt, die Zahl der hier lebenden Tiger um 50 Prozent zu erhöhen. Die folgenden drei Bausteine sind Voraussetzung, dieses ambitionierte Ziel zu erreichen.

 

1. Verbesserung des Artenschutzes, um Wilderei an Tigern zu verhindern

Um die Tiger vor Wilderern effektiver zu schützen und die Schutzgebiete besser zu kontrollieren, müssen thailändische Wildhüter geschult und eingesetzt werden. Diese müssen in verschiedenen Disziplinen eingearbeitet werden, wie beispielsweise Erkundungstechniken, Patrouillenausbildung und Kartografie. Bisher wurden bereits in etwa 200 Wildhüter geschult, die nun in den Nationalparks im Einsatz sind und in kleinen Teams von jeweils fünf bis sechs Mitarbeitern die Schutzgebiete erkunden und bewachen.

2. Verbesserung des Lebensraumes und Erhöhung der Beutetierzahlen

Vor allem aufgrund kommerzieller Wilderei, bei der insbesondere Sambar (größere Hirsche) und Bantengs (Wildrinder) als „Bush Meat“ an lokale Restaurants verkauft wurden, kam es in den vergangenen Jahren zu einem starken Rückgang der Beutetierzahlen für Tiger. Dieser starke Rückgang hat dramatische Folgen für die Tiger und zeigt sich in geringen Fortpflanzungsraten und einer geringen Überlebensrate von jagdunerfahrenen Jungtieren. Neben dem vermehrten Schutz der Beutetiere vor Wilderern durch die Wildhüter ist daher auch eine gezielte Erhöhung der Beutetierzahlen durch Auswilderungsaktionen erforderlich. Um den Huftieren optimale Lebensbedingungen zu schaffen müssen zudem Graslandschaften sowie Salz- und Mineralleckstellen geschaffen werden. 

3. Untersuchung der Bestandsentwicklung von Tigern und ihren Beutetiere

Damit die Erkundung von Lebensraum und Verhalten der Tiger und ihrer Beutetiere auf eine wissenschaftlich fundierte Basis gestellt werden kann, müssen Mitarbeiter der Schutzgebiete gezielt weitergebildet werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Umgang mit Kamerafallen gelegt, da sie dabei helfen, die Verbreitung der Tiger und ihrer Beutetiere zu dokumentieren. In den Schutzgebieten sind derzeit 164 Fotofallen installiert, die in regelmässigen Abständen überprüft werden. Durch die Fotoaufnahmen konnten bisher 32 verschiedene Säugetierarten nachgewiesen werden, darunter vier klassische Beutetierarten für den Tiger: Sambarhirsch und Muntjak (ebenfalls eine Hirschart), Gaur (eine Wildrindart) und Wildschwein. Erfreulich ist ebenfalls, dass zudem weitere Grosskatzenarten wie Leopard und Nebelparder identifiziert werden konnten.

4. Verstärktes Miteinbeziehen der Bevölkerung in die Schutzbemühungen, um die Nachhaltigkeit des Tiger- und Naturschutzes zu gewährleisten

Eine weitere Aufgabe der Wildhüter ist der regelmäßige Einsatz in Schulen, um die Schüler über die Bemühungen zum Schutz des Tigers zu informieren. So konnten in der Pufferzone der Nationalparks bereits mehrere Tausend Schüler und Studenten zur Bedeutung von Umwelt- und Artenschutz geschult werden. Zudem ist es auch Aufgabe der Wildhüter, in einer umfassenden Aufklärungsarbeit in den Dörfern über die Auswirkungen des illegalen Wildtierhandels zu informieren und die lokale Bevölkerung in die Schutzarbeit miteinzubeziehen. 

 

Und so helfen wir...

Alle vier genannten Maßnahmen sind für erfolgreichen Tigerschutz von elementarer Bedeutung und werden durch die "A World for Tigers" Stiftung unterstützt. Das Projektgebiet umfasst derzeit die Nationalparks Mae Wong, Khlong Lan, Umphang und Khlong Wang Chao.

Mit ca. 200 Wildhütern, die derzeit im Einsatz sind und 164 installierten Fotofallen, ist bereits eine solide Basis für den Erfolg in diesem Gebiet geschaffen worden. Für einen erfolgreichen und nachhaltigen Schutz der Tiere, der vor allem auch ein Anwachsen der Population ermöglicht, brauchen wir jedoch noch weitere Wildhüter, die direkt gegen Wilderer vorgehen, verletzte Tiere aus Drahtschlingen befreien, Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes durchführen und in einer umfassenden Aufklärungsarbeit in den Dörfern über die Auswirkungen des illegalen Wildtierhandels informieren.

Alle Spendengelder, die der "A World for Tigers Foundation" zur Verfügung gestellt werden, fliessen zu 100% in den Einsatz von Wildhütern, den Bau von Rangerstationen und Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes der Tiere.

Der geeignete Lebensraum in Thailand und Myanmar, die bisher guten Resultate bei der Einbindung der Bevölkerung in Schutzmaßnahmen sowie die Bereitschaft der thailändischen Regierung zu einer Zusammenarbeit sind allesamt überaus erfolgversprechende Faktoren, die thailändische Tigerpopulation wiederaufzubauen und die Zahl der wild lebenden Tiger in Thailand um 50 Prozent zu erhöhen und zu stabilisieren!

Helfen Sie uns, dieses große Ziel zu erreichen - es ist noch nicht zu spät!